Man kommt rein, schaut sich um, sucht nach einer Sitzgelegenheit. Schicke Esszimmerstühle stehen verstreut im Raum herum.

Der Keyboarder blickt an die Decke. Der Gitarrist auch. Man selbst tut das gleiche, kann dort oben aber nichts Außergewöhnliches entdecken. Egal, das Besondere spielt sich gerade unten ab.

Die Band fängt an zu spielen, da hört man den großen Bruder auch schon fragen: „Sag mal, haben die zuviel Pink Floyd getankt?“ Man muss lächeln. Nicht umsonst hat man die Statistik des eating.seats-Musikplayers in die Höhe getrieben und sich durch eigenartige MySpace-Profile geklickt, um Konzertbanner zu posten. Und das auf eine Art und Weise, als ginge es um mehr als um den ersten Preis im Comment-Verteilerwettbewerb.

Während die psychedelischen Klänge der seats durch den Keller hallen, tippt man wie wild leicht unkoordiniert auf dem Handy rum und hofft, dass die Bandmitglieder das nicht merken. Es ist ja nicht so, als möchte man dem mitgereisten Bandmaskottchen zur rechten schon während dem Konzert Kurzmitteilungen schicken, aber man hat das Gefühl irgendetwas festhalten zu müssen.

Am Morgen findet man sechs gespeicherte Nachrichten auf der Sim-Karte, die man mit einem Grinsen im Gesicht durchliest. In Gedanken ist da noch mal der Drummer Jürgen, der sich als erster an sein Instrument wagt. Dann der Keyboarder Simon, der von offenen Fragen erzählt, die Songs entstehen lassen („who painted the sky?“); von Raben, die die Küche verteidigen und von einem schottischen Dorf Namens „Kelso“. Nur die Zeitmaschine von Tom scheint außer Betrieb zu sein, denn er zeigt sich am Bass ziemlich professionell – im Motörheadpulli, jedoch ohne den Blickfang seines linken Arms zu verhüllen.

Als Zugabe wird „who has got the last laugh now?“ gespielt und der Fulzy wirft einem den traurigen „tut mir leid, ich kann nicht entscheiden welches Lied gespielt wird“-oasis-b-seiten-Blick zu. Und plötzlich begreift man, warum er zum Abschied genau dieses Gitarrensolo noch mal spielen darf.

Die EP “secrets about september” der eating.seats erscheint Ende September 2007.
www.eatingseats.com