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Ein paar Fragen an… Banshee Murph

Wie bereits berichtet, organisieren die Shockrocker Banshee Murph aus Meran heuer erstmals ein öffentliches Halloween-Festival. Wir haben den Bandleader Murph zur Band und zum Festival befragt.

 

Airbagpromo.com: Banshee Murph ist im letzten Jahr vom Soloprojekt zur Band ĂĽbergegangen. Warum hast du dich fĂĽr diesen Schritt entschieden?

Murph: Nun, dieser Frage glaube ich gebührt die längste Antwort, ich mache nämlich bereits seit ich 15 Jahre alt bin Musik in der Form einer Band und kann mir ein Leben ohne, gar nicht mehr vorstellen. Alles begann 2001 mit den „hypocriticals“, von denen nun nur noch zwei übrig sind, der Schlagzeuger und ich. Ironischerweise, die Gründungsmitglieder der Band. In diesen Anfangszeiten hatten meine Bandkollegen keine fixen Vorstellungen wie der Sound einmal ausschauen sollte. Ich jedoch schon, ich wollte zweifelsohne „Shock Rock“ machen, bzw. das was ich darunter verstehe. Eine Mischung aus Metal, Punk Rock und Horror. In meinem Leben gab es zwei wichtige Bands von denen ich ruhigen Gewissens sagen kann, dass sie meine musikalischen Vorlieben definierten. Diese sind zum einen die Pioniere des New Wave of British Heavy Metal, „Iron Maiden“ und die Düsseldorfer Punk Rocker „Die Toten Hosen“. Wie man merkt zwei von Grund auf verschiedene Bands, bei denen man sich schwer tut sie gemeinsam unter eine Haube zu bringen. Ergänzt man diese mit einen alten Schwarz/Weiß Horrorfilmstreifen entsteht das was mich musikalisch/künstlerisch prägte.
Im Laufe der Zeit hat sich jedoch die Verlaufs Linie geändert, mit dem Wechsel der Member ging auch mein ursprüngliches Horrorkonzept verloren und es wurde nur noch, in einer mir zu monotonen Metal – Richtung hingearbeitet, welche nicht meinen Vorstellungen entsprach. Also wurde es 2005 an der Zeit „Banshee Murph“ ins Leben zu rufen, nach dem Motto: „Back to my Roots“. Ich startete diese „Horror Eigeninitiative“ ganz gezielt unter meinem Künstlername, da ich ihn bereits bei den „hypocriticals“ trug und so diese zum Teil in mir weiterleben lasse. Als ich schließlich im Jahre 2006 mein erstes und hauseigenes produziertes Demo Tape „Windspiel“ heraus brachte, erkannte ich, dass ich mit großen musikalischen Grenzen leben musste, da diese Single kein richtiges Schlagzeug bzw. kein satter Instrument Sound begleitete, wie man ihn normalerweise von einer Band gewohnt ist. Als sich dann 2008 aus ideologischen Gründen die Band zu spalten begann, ergriff ich die Chance mich voll und ganz meinem 2005 gegründetem Soloprojekt zu widmen und expandierte im Zuge dessen die „One Man Show“ zur Band, in dem ich die letzten Trümmer welche von den „hypocriticals“ übrig waren übernahm und mit neuen Musikern ergänzte. Mein Ziel war es stets mit meinem Freundeskreis / meiner Band ein bisschen die weite Welt zu sehen und herum zu Touren. Da „Banshee Murph“ aus gezielt von mir gewählten Musikern besteht, welche ich auch meine guten Freunde nennen kann, hoffe ich dieses Tour Gefühl eines Tages mit ihnen teilen zu dürfen.

 

Airbagpromo.com: Das Banshee im Bandnamen steht für die gleichnamige Todesfee aus dem irisch/gälischen Volksglauben und du interpretierst ihren Schrei als Verlangen, Ziele zu verwirklichen. Welche Ziele hast du in Bezug auf Banshee Murph?

Murph: SĂĽdtirol hat zweifelsohne gute Bands ans Tageslicht gebraucht welche sich auch auf internationaler Ebene sehen lassen können. Schade ist es nur, dass die meisten Bands versuchen dasselbe zu machen wie jene Bands die den Durchbruch schafften. Wie bereits erwähnt wurde ich von zwei sehr unterschiedlichen Bands inspiriert, ich glaube jedoch nicht dass man auch nur annähernd musikalische Ă„hnlichkeiten in meiner Musik findet. Ich versuche etwas Neues zu schaffen was nicht jeder macht und was sich nicht leicht kategorisieren lässt. Sicher gibt es weltweit genug Bands die Musik machen wie ich sie mache, jedoch wäre sie mir bis jetzt noch nicht in SĂĽdtirol zu Ohren gekommen. Ich möchte die vergangene Pracht der alten Horrorfilme erneut aufleben lassen, setze mir jedoch keine Grenzen welche die Thematik meiner Songs nur auf diese limitieren wĂĽrden. Ich hätte z.B. kein Problem einen „Black Metal“ Song zu schreiben und mich im nächsten Moment mit einer Schnulze zu präsentieren, wenn es das wäre was ich will. Da ich das bin was ich schaffe und man zu dem wird was man macht, möchte ich so viel wie möglich sein und nicht nur der Verfechter eines einzelnen Genres, denn „Shock Rock“ ist fĂĽr mich ein viel weiterläufiger Begriffs, als nur ein harter Sound. In den meisten StĂĽcken habe ich auch eine zweite Gitarre eingebaut bzw. Effekte welche in der Form eines Keyboarders eingespielt werden sollten. Leider fehlen mir bis heute diese Besetzungen noch, doch hoffe ich, eine nicht allzu ferne Zukunft bringt sie mit sich. Auf dass ich mit einer komplett besetzten Band “Musik machend” so viel von der Welt sehen darf, wie mir gestattet sein wird.

 

Airbagpromo.com: 2006 wurde das Demo „Windspiel“ veröffentlicht; Banshee Murph hat als Band noch nichts veröffentlicht. Seid ihr gerade beim Aufnehmen oder gibt’s diesbezüglich Pläne? Wenn ja, wo nehmt ihr auf und welcher wäre ein denkbarer Zeitraum für die Veröffentlichung?

Murph: Nach Halloween werden wir noch in einem oder anderem Lokal spielen und das Jahr so in Ruhe zu Ende gehen lassen. Im Jänner beginnen wir dann voraussichtlich mit der Aufnahme des Demo Tapes „Poltergeist“ welches die Singleauskopplung für das darauf folgenden Konzeptalbum „Horrorparadise“ sein wird. Da ich selbst über das benötigte Aufnahmeequipment verfüge und jeder seine eigene Instrumenten Ausstattung mitbringt, werde ich es wiederum unter der Eigenproduktion „Banshee Scream Records“ laufen lassen. Sollte sich mir jedoch die Möglichkeit bieten in einem professionellen Tonstudio auf zu nehmen, werde ich diese natürlich nicht außer Acht lassen.

 

Airbagpromo.com: Ein Blick auf die Homepage verrät, dass ihr euch für Horrorfilme und -literatur interessiert und diesbezügliche Themen in eure Musik einbaut. Welche Elemente faszinieren dich daran?

Murph: Die Leistung welche hinter einem guten Horrorfilm bzw. hinter der generellen Verwirklichung des Gesamtkonzeptes des Horrorgenres steckt, wird meines Erachtens meist unterschätzt. Ich glaube einen Menschen fiktive Angstzustände vermitteln zu können Bedarf an einem groĂźen Quantum an FeingefĂĽhl, welches man nicht unterschätzen sollte. Die Angst ist eine der stärksten Emotionen, sie prägt nicht nur den Charakter mit Erfahrung sonder lehrt uns auch unbewusste Schutzmechanismen in bestimmten Lebenssituationen anzuwenden. Was mir besonders wichtig ist und was ich nicht genug betonen kann, sodass es ja nicht falsch verstanden wird ist, dass ich diesen “Horror” als Kunst des Fiktiven verstehe, und nicht als Gewalt verherrlichender Trend welchen man sich in Nicht – Kriegszeiten erlauben kann. Ich sehe ihn als einen thematisierten Film unter vielen Genres wie Architekten die unterschiedlichsten Baustiele empfinden, anders doch stets eine eigene Welt fĂĽr sich. Das wichtigste Wort fĂĽr mich in diesem Kontext ist das Wort: “Fiktiv”. So gruselig oder blutig ein Film auch sein mag, er ist stets fiktiv und nie so horrend wie unsere Realität welche nicht von Fiktiven Horrorgeschichten erzählt sondern von ernĂĽchternden Fakten (un)menschlicher Taten. Dem Fiktiven Horror sind keine Grenzen gesetzt, da er keiner Fliege etwas zu leide tun kann. Mein Interessenschwerpunkt gilt den Schwarz/WeiĂź Streifen der 60er – 70er, den sogenannten B – Movies. Es gibt hunderte von B – Movies die tausend mal besser sind als so heutige Hollywood Produktionen, da es damals nicht um Effekte sondern um die Kunst des Erzählens ging, welche ich in so manchen der heutigen Horrorfilmen vermisse. Leidenschaftliche Zuwendung zu ausgearbeiteten BĂĽhnenbildern, CharakterzĂĽge von Schauspielern und Inhalte der Geschichte, Dinge die in den heutigen Horrorfilmen vom Computer ersetzt werden. Ich glaube wir haben noch nie so viele Remakes erlebt wie in den letzten Jahren, fast alle groĂźen Horror / Sciencefiction Hits wie z.B. „I am legend“ oder „Der Tag, an dem die Erde stillstand“ die Filme hat es alle schon gegeben. Da ich ja auch die Texte meiner Songs selber schreibe, kann ich sagen, dass ich mich stets von der Art des Horrorfilms ĂĽber den ich singe, leiten lasse bevor ich den begleitenden Musikstil wähle mit dem ich die Geschichte erzähle. Das beste Beispiel findet man bei den zwei Songs: „Greetingz from the Black Lagoon“ und dem noch nicht veröffentlichten Song „Bloody Transylvania“ der erste Song erzählt von einer Kreatur welche im Amazonas lebt und ihre Beute im Wasser jagt, fĂĽr mich ein klarer Punk Rock Song, schnell und flĂĽssig. „Bloody Transylvania“ erzählt wiederum von den Vampiren und Werwölfen welche die transsilvanischen Nächte beheimaten, folglich ein schwermĂĽtiger Song mit Orgelbegleitung.

 

Airbagpromo.com: Halloween spielt in Horrorfilmen und im Horrorpunk oft eine wichtige Rolle. Wofür steht Halloween für dich und warum habt ihr das „Banshee Scream Festival“ heuer erstmals als öffentliche Veranstaltung ausgelegt?

Murph: Da ich die düsteren Atmosphären in den Horrorfilmen und auch in der Horror / Comicwelt liebe, ist für mich Halloween wie für einen anderen die Bescherung des Weihnachtsfestes. Wir Südtiroler versuchen uns stets dem Puls der Zeit anzupassen und machen jeden Trend mit. In unserem Sprachgebrauch wenden wir täglich das sogenannte „Denglisch“ an ohne dass es uns bewusst ist, beteiligen uns an der Globalisierung und feiern ein kommerzielles Fest nach dem anderen. Warum also nicht auch das Kürbisfest?
Mich interessiert weder der christliche Allerseelen Gedanke, welcher um Mitternacht auf Halloween folgt, noch das pagane Samhain Fest. Ich möchte einfach nur eine Nacht lang ein Horrorfilmset genießen können, welches nicht alltäglich ist. Plastik, Ketschup, Kettenrasseln und mit Schelchen Fratzen geritzte Kürbisse. Jeder der einmal einen Film mit Michael Myers gesehen hat, welcher pünktlich am 31. Oktober jedes Jahres seinen blutigen Streifenzug durch „Haddonfield“ macht, weiß was ich meine. Halloween ist zweifelsohne ein weiteres amerikanisiertes „Kommerz Fest“, doch vielleicht, wenn man es mit der richtigen Musik begleitet, merkt der eine oder andere, dass in dieser Nacht tatsächlich die Barriere zwischen den Lebenden und den Toten geschwächt ist…
Ich finde es schade, dass es kein, zumindest mir bekanntes, Halloween Festival in Südtirol gibt, deshalb der Entschluss es heuer öffentlich zu machen, denn nun gibt es eines, das „Banshee Scream Festival“.

 

Airbagpromo.com: Wie sieht euer Liveprogramm aus und nach welchen Kriterien habt ihr das restliche Line Up fürs Festival ausgewählt?

Murph: Unser Liveprogramm wurde song- und bühnenbildtechnisch an Halloween angepasst, zu diesem Punkt möchte ich jedoch nicht zu viel verraten. Zum Line Up kann ich nur sagen, dass ich wie meine Musik, auch das Festival nicht einschränken wollte, deshalb wurde diese Musikstil- Vermischungs-Politik gezielt angewandt, in der Hoffnung es würde für jeden etwas dabei sein. Natürlich hätte man noch mehr Bands einladen können, leider ließ dies jedoch weder die Zeit noch die Räumlichkeit des Pubs zu. Wir werden sehen wie es für nächstes Jahr steht.

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Redaktion: eva.airbagpromo@gmx.com

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